Personal: Im Vergleich zum 4:1-Erfolg beim FC 08 Villingen in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals wechselte Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis seine Startelf auf zwei Positionen durch. Für Dries Wouters rückte der wiedergenesene Malick Thiaw ins Abwehrzentrum, Yaroslav Mikhailov rückte für Florian Flick ins Team. Auf Auer Seite tausche Aleksey Shpilevski auf drei Positionen. Für Ognjen Gnjatic, Sam Schreck und Omar Sijaric spielten Gaetan Bussmann, Babacar Gueye und Dmitri Nazarov.
Systemwechsel: Bislang hatte Grammozis stoisch an seinem 3-5-2-System festgehalten und stets drei Verteidiger ins Zentrum gestellt. Doch die Umstellungen in der Startelf sorgten gegen Aue auch für eine Umstellung des Systems. Zum ersten Mal in dieser Saison spielten die Königsblauen mit einer Viererkette, bestehend aus Thomas Ouwejan, Malick Thiaw, Marcin Kaminski und Mehmet Aydin.
Analyse: Wie erwartet hatten Schalke diesmal mehr Ballbesitz als der Gegner. Die erste Torannäherung von Marius Bülter (5.) blieb ungefährlich, doch sie sollte ein Fingerzeig für die weitere erste Halbzeit sein. Während von Aue nahezu gar nichts kam, wurde Schalke nach 20 Minuten zwingender. Die dickste Chance verzeichnete der 18-jährige Mikhailov, der in der 21. Minute aus acht Metern freistehend über das Tor zielte.
Es war jedoch der Startschuss für einige Schalker Möglichkeiten. Victor Pálsson setzte einen Kopfball knapp vorbei (25.), besser macht es schließlich Dominick Drexler in der 32. Minute. Nach einem Fehlpass von Aues Clemens Fandrich schaltete Bülter schnell um. Der Ball landete bei Simon Terodde, der klug zu Drexler rüberlegte - der Neuzugang des 1. FC Köln erzielte überlegt sein erstes Saisontor. Mit diesem Treffer ging es auch in die Pause - und das war hochverdient, da die Gäste nahezu ohne Torschuss blieben.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich das Bild kaum ändern. Thomas Ouwejan und Terodde hatten direkt in der 49. Minute eine Doppel-Chance, scheiterten jedoch beide. Schalke war weiterhin aktiver - aber ein knapper Vorsprung trügt ja gerne. So hatte Aue plötzlich nach einer guten Stunde die erste wirklich gute Chance des Spiels - Gueye jagte den Ball aber volley deutlich über das Tor von Ralf Fährmann. Ansonsten hatte die Abwehr um den sehr starken Thiaw zunächst vieles im Griff.
Das änderte sich aber in der Schlussviertelstunde. Der eingewechselte Sijaric hatte in der 77. Minute die Riesenchance zum Ausgleich - doch Fährmann hielt mit einer starken Parade seinen Kasten sauber. Aue merkte nun allerdings, dass ein Punkt im Bereich des Möglichen sei und gewann mehr und mehr die Oberhand. Und so folgte, was folgen musste. Vier Minuten vor dem Ende der Partie glichen die Gäste aus - Sascha Härtel musste nach einer flachen Hereingabe den Ball nur noch über die Linie drücken, der eingewechselte Timo Becker stand zu weit weg. Die rund 20.000 Schalke-Fans in der Arena waren wie gelähmt. Mit der letzten Szene der Nachspielzeit hatte Ouwejan noch einmal die Chance per Freistoß - sein Versuch aus großer Distanz rauschte jedoch knapp vorbei. Somit blieb es beim 1:1.
Ausblick: Mit vier Punkten aus drei Spielen ist Schalke nun erst einmal Tabellensechster. Aue darf sich zwar über das erste Saisontor freuen, teilte aber zum dritten Mal bereits die Punkte. Für S04 geht es in acht Tagen (21. August, 13.30 Uhr) bei Jahn Regensburg weiter. Aue hat einen Tag später den SV Sandhausen zu Gast.